N°045 - Siedlung Vogelsang

BEWEGTE ZEILE AM VOGELSANG

Auszug aus dem Jurybericht: Die städtebauliche Haltung überzeugt durch seine unaufdringliche, selbstverständliche, präzise und doch überraschende Setzung. Die langgezogene, rhythmisierte und geschickt in die Topographie gesetzte Gebäudezeile wendet sich ab der Parzellenmitte mit einem leichten Schwung von der Strasse ab und bildet damit einen grosszügigen Zugangsbereich und Siedlungsort mit hohen Aufenthaltsqualitäten. Die 'Vogelsang Terrasse' wird mit einem Kopfbau so gefasst, dass er gleichsam den Abschluss der Zeile als auch den Eingang zur Stadt zu bilden vermag. Diesem subtilen Eingriff wird eine grosse städtebauliche Qualität attestiert. Zwei Treppen und eine grosszügige Rampe erschliessen die Terrasse, auf welcher konsequenterweise auch sämtliche Hauszugänge und dementsprechend die Hauptadressen liegen.

Durch die klare Nutzungszuweisung entsteht eine eindeutige Zweiseitigkeit mit dem ruhigen, weitgehend ungenutzten Obstgarten im Südosten und der aktiven, gemeinsamen Siedlungsterrasse im Nordwesten. Mit der Erhöhung der Stützmauer zur geschlossenen Pergola wird der Strassenlärm abgeschirmt und die Gebäudezeile teilweise in den Lärmschatten gestellt. Die hohe Sockelmauer ist durch Heckenpflanzungen gegliedert und wird dadurch in ihrer Wuchtigkeit gemildert. Die Maisonettewohnungen im Erdgeschoss werden ins Hochparterre gesetzt und haben die Individualzimmer im rückwärtigen, gartenorientierten Gebäudeteil. So wird der Konflikt vom Einblick beim bodennahen Wohnen an öffentlichen Räumen entscheidend entschärft. Die zellenartig aufgebauten Wohnungen sind über eine attraktive Raumabfolge von Essküche, Wohnbereich und Balkon zweiseitig mit einem Diagonalbezug orientiert, der ein gute Belichtung und vielseitige Ausblicke mit sich bringt.